Das Biotop ist bereit für den Winterschlaf

Der Lerngang zu Modul „Biotop“ von Klasse 4 am 15.11.2022 stand unter dem Thema „Gewässertypen, Biotopverbund und Biotoppflege“.

In der Einführung zum Thema „Biotop“ haben die Viertklässler*innen wiederholt, was ein Biotop ist - ein Lebensraum. Lebensräume gibt es überall, natürliche und vom Menschen geschaffene, sogar wir Menschen sind ein Lebensraum! Jeder Lebensraum ist wichtig für die natürliche Vielfalt, also das Leben von Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen.

Unser Biotop ist ein vom Wasser geprägter Lebensraum. Die Schüler*innen zusammen mit Biotopexpertin Frau Ludin haben gemeinsam besprochen, was es für Gewässer gibt. Die Kinder sollten aufzählen, welche Wasser-Biotope sie kennen. Wurde festgestellt, dass es Fließ-Gewässer und Still-Gewässer gibt. Unser Biotop zählt zu den Still-Gewässern.

Unser Biotop ist u.a. ein Lebensraum für Amphibien, wie den Frosch oder die Kröte. Bei dem Lerngang wurde die Entwicklung und den Jahreszyklus der Kröte besprochen und dabei überlegt, zu welcher Jahreszeit diese Tiere welchen Lebensraum benötigen. Sie überwintert in einem Erdloch im Wald oder Gebüsch. Im Frühjahr wandern die Kröten zu ihren Laichgewässern und müssen dabei oft Straßen überqueren. Das stellt eine große Gefahrenquelle für die Tiere dar. Nach der Eiablage im Gewässer verbringen die Kröten den Sommer auf Wiesen, in Gärten, Gebüschen oder auch im Wald. Sie brauchen strukturreiches Gelände mit Totholz, Steinhaufen, Gehölzen, damit sie genug Nahrung und Unterschlupf finden. Im Herbst suchen sie wieder Wälder oder Gebüsche auf, um sich in der Erde für die Überwinterung zu vergraben. Die Kröten brauchen also verschieden Biotope = Lebensräume für ihren Lebenszyklus. Diese einzelnen Lebensräume muss die Kröte erreichen können, damit sie sich vermehren, ernähren oder auch überwintern kann. Man nennt das einen Biotopverbund. Nur wenn die einzelnen Lebensräume vorhanden und miteinander so verbunden sind, dass die Tiere von einem zum nächsten gelangen, dann können die Tiere überleben.

Auf dem Weg zum Biotop hat die Klasse den Biotopverbund in einem spannenden Spiel veranschaulicht. Alle Kinder haben sich rasch im Kreis aufgestellt und ein zusammengeknotetes Seil gespannt. Nun wurde wiederholt, welche verschiedenen Lebensräume die Kröte zum Überleben braucht. Jedes Kind bekam dann ein Bild eines solchen Lebensraumes in die Hand. Das Seil sollte so das ökologische Netz der Kröte symbolisieren. Dann wurde erklärt, dass viele natürliche Lebensräume durch den Bau von Straßen, Häusern, Siedlungen usw. zerstört werden, zerschnitten oder auch einfach in einem schlechten Zustand sind. Deshalb wurden nacheinander die Lebensraumbilder wieder weggenommen und die Kinder sollten dann auch das Seil loslassen. Irgendwann ist das Seil nicht mehr gespannt – der Biotopverbund bricht zusammen und die Kröte kann nicht mehr überleben. Die Kinder konnten so verstehen, dass unsere ausgewählte Tierart nur in intakten Lebensräumen, die miteinander verbunden sind, überleben kann.

Danach ging es an die eigentliche Arbeit-der Biotoppflege. Die Kinder lernten, dass zur Erhaltung eines solchen Gewässers auch eine regelmäßige Biotoppflege nötig ist. Zum einen wurde der Bewuchs an Sträuchern um das Gewässer herum zurückgeschnitten, damit es nicht so stark beschattet wird. Zum anderen wurde das Gewässer, welches über das Jahr schon durch starken Pflanzenbewuchs verlandet war, wieder davon befreit, so dass erneut offene Wasserfläche entstehen konnte. Außerdem sammelten die Kinder Müll im umgebenden Wald ein. Nach diesem recht arbeitsintensiven Einsatz waren alle Beteiligten erschöpft, aber zufrieden, dass für den Winterschlaf des Biotops gemeinsam so viel geschafft werden konnte.

(Bericht: Frau Hettich und Frau Ludin)